In Deutschland werden Motorräder genauso wie PKWs gerne privat verkauft. Der höhere Verkaufspreis ist tatsächlich ein Vorteil gegenüber dem Verkauf an einen Händler, doch was ist mit der Zeitinvestition, die für einen Privatverkauf aufgebracht werden muss?
Denn bloß ein Verkaufsinserat zu veröffentlichen bedeutet nicht, dass die Sache erledigt ist. Schließlich wollen potenzielle Privatkäufer das Motorrad auch besichtigen und eventuell eine Probefahrt machen, was bei vielen Interessenten schnell mehrere Stunden Zeit in Anspruch nehmen kann. Es besteht keine Garantie, dass das Motorrad so schnell bzw. an den ersten potenziellen Kunden verkauft wird und der Verkaufsprozess kann manchmal jahrelang dauern.
Wem der Privatverkauf mit einem zu großen Aufwand verbunden ist, der hat auch die Möglichkeit, das Motorrad schneller und bequemer zu verkaufen – an einen Händler.
Was spricht für den Motorradverkauf beim Händler?
In erster Linie spart sich der Verkäufer immens viel Zeit, Nerven und Stress. Darüber hinaus verläuft der ganze Verkaufsprozess beim Händler schnell und unkompliziert. Der Käufer bekommt gleich bei der Bewertung einen Ankaufspreis vorgeschlagen und kann vor Ort darüber entscheiden, ob es für ihn passt oder nicht.
Der Preis ist in Wahrheit geringer als man bei einem gelungenen Privatverkauf, doch der Käufer profitiert in dem Fall von den Leistungen und der Expertise des Händlers und wird sein Motorrad schnell los. So müssen keine Besichtigungstermine mit potenziellen Käufern vereinbart und keine Zeit und Nerven verloren werden.
Sogar bei Motorrädern mit Unfall- und Motorschaden ist eine schnelle Abwicklung gewährleistet, wobei nicht selten auch ein Scheunenfund aufgekauft wird. Und das kann von einem privaten Verkäufer nicht erwartet werden. Zudem bereitet ein abgemeldetes Motorrad beim Privatverkauf oft beiden Seiten Kopfschmerzen, vor allem aber dem Käufer. Schließlich muss er eine Abholung organisieren und einen geeigneten Abstellplatz bei sich zu Hause haben.
Inzahlungnahme oder Verkauf des Motorrads?
Wer ein neues Bike anschaffen und gleichzeitig sein altes loswerden möchte, kann beim Händler eine Inzahlungnahme in Anspruch nehmen. Hier bekommt der Verkäufer in der Regel einen kleinen Rabatt auf das neue Motorrad, während das alte Motorrad in Rechnung genommen wird.
Zwar kann ein höherer Verkaufspreis erzielt werden, wenn der Verkauf vom Neukauf getrennt wird, aber auch hier spielt der zeitliche Aufwand für viele die entscheidende Rolle. Wer ausreichend Zeit und Nerven für Verhandlungen, den Kauf und Verkauf hat, kann etwas mehr Geld aus dem Verkauf herausholen bzw. das neue Motorrad etwas günstiger anschaffen.
Was gibt es beim Motorradankauf noch zu beachten?
Wer keine Vorstellung davon hat, wie viel sein Motorrad überhaupt wert ist, kann für eine erste Orientierung Preisvergleichsportale wie Schwacke-Liste oder mobile.de nutzen. So bekommt man eine ungefähre Vorstellung davon, wie viel Motorräder derselben Marke und im ähnlichen Zustand kosten.
Zudem sollte bei Motorrädern beachtet werden, dass sie anders als die PKWs, viel besser unmittelbar vor bzw. während der Sommersaison verkauft werden, da die Nachfrage zu dieser Zeit steigt.
FAQ zum Motorradankauf
• Welche Marken werden angekauft?
Grundsätzlich werden von Händlern Motorräder jeder Marke und in jedem Zustand angekauft, wovon aber auch der Ankaufspreis abhängt. Dazu zählen u.a. Adly, Aeon, Aixam, Aprilia, Arctic Cat, Baotian, Barossa, Beeline, Benelli, Beta Big Dog Motorcycles, Bimota, Blata, BMW, Bombardier, Boom, BRP, BSA, Buell, Burelli, Cagiva, Can Am, Cectek, CFMOTO CPI, Daelim, Derbi, Dinli, DKW, Ducati, e-max, emco, E-Ton, Explorer, Gasgas, Generic, GG Motorradtechnik, Gilera, GOES, Gorilla, Harley-Davidson, Hercules, Herkules, Honda, Horex, Husaberg, Husqvarna, Hyosun,g Indian, Italjet, Jawa, Jinling, Kawasaki, Keeway, Kimi, Kingway, Knievel, Kreidler, KTM, Kumpan, Kymco, Lambretta, Laverda, Lifan, Linhai, LML, Luxxon, Maico, Malaguti, MBK, Megelli, Motobi, Moto Guzzi, Moto Morini, Motowell, MV Agusta, Mz Norton, NSU, Online, Pegasus, Peugeot, PGO, Piaggio, Polaris, Puch, Quadro, Rewaco, Rieju, Rivero, Royal Enfield, Sachs, Seikel, Sherco, Shineray, Simson, Skyteam, SMC, Suzuki, SYM, Tauris, TGB, TM, Triton, Triumph, Ural, Vespa, VICTORY, Voxan, WMI, Yamaha, Zero, Zhongyu und Zündapp
• Welche Unterlagen werden benötigt?
Alle Motorradpapiere im Original, unter anderem Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil 1) und Fahrzeugbrief (Zulassungsbescheinigung Teil 2), Scheckheft oder Wartungshinweise, Belege für Umbaumaßnahmen, Bedienungsanleitung und HU/AU Untersuchung.
• Gibt es Gebühren oder sonstige Kosten?
Grundsätzlich sind die Bewertungen und Ankaufsleistungen immer kostenfrei. Da Abmeldung und Abholung ebenso vom Händler übernommen werden, entstehen für den Verkäufer auch hierfür keine Kosten.
• Ist die Bewertung verbindlich?
Nein, denn eine Bindungswirkung entsteht erst bei Unterzeichnung eines Kaufvertrags.